Martin Scorseses "Gangs of New York" spielt in den sechziger Jahren des neunzehnten Jahrhunderts in Lower Manhattan. Es war eine Zeit großer Unruhen in Amerika: Das Land stand kurz vor dem Bürgerkrieg, das heraufziehende Chaos hatte die Menschen zu Feinden gemacht und die Gesellschaft drohte auseinander zu brechen. Für die armen Bewohner von New York City tobte der Kampf allerdings schon lange - und zwar direkt vor ihrer Haustür. Ihr Zuhause waren die Five Points, eine der ärmsten Gegenden Amerikas. Rivalisierende Gangs kämpften um die Vorherrschaft auf den Straßen. Dieses Gebiet absoluter Armut zwischen dem New Yorker Hafen, dem wohlhabenden Geschäftsviertel der Wall Street und dem unteren Teil des Broadway, wo sich auch das berühmte American Museum von P. T. Barnum befand, wurde zum Anziehungspunkt für die Unterwelt. Angesiedelt in einer Zeit, da Gesetzlosigkeit und Korruption sowohl die Politik wie das tägliche Leben der Stadt bestimmten, erzählt "Gangs of New York" die Geschichte von Amsterdam Vallon (Leonardo DiCaprio), einem jungen irisch-amerikanischen Einwanderer, der nach 16 Jahren in einer Erziehungsanstalt in den Five-Points-Distrikt zurückkehrt, um sich an William Cutting (Daniel Day-Lewis) zu rächen. Cutting, auch bekannt als "Bill The Butcher", ist nicht nur ein mächtiger Gang-Boss, der Einwanderer hasst: Er ist auch der Mörder von Amsterdams Vater. Amsterdam weiß, dass er zur Ausführung seines Plans erst im engsten Kreis von Bills Gang Aufnahme finden muss. Noch schwieriger wird die Situation für ihn, als er Jenny Everdeane (Cameron Diaz) begegnet. Die hart erkämpfte Unabhängigkeit und die verführerische Schönheit der geheimnisvollen Taschendiebin faszinieren Amsterdam. Doch auch Jenny hat eine Vergangenheit, durch die seine Pläne noch komplizierter werden. Amsterdams Reise wird ein Kampf ums Überleben, aber auch ein Kampf um einen Platz für seine Leute. Mitten in den Unruhen von 1863, die sich an der Mobilmachungspolitik der Regierung für den Bürgerkrieg entzündeten, erreicht auch die Geschichte ihren Höhepunkt.
Quelle: zelluloid.de
USA 2002
Darsteller:
Amsterdam Vallon (Leonardo DiCaprio) William Cutting ('Bill the Butcher') (Daniel Day-Lewis) Jenny Everdeane (Cameron Diaz) William Tweed ('Boss') (Jim Broadbent) Happy Jack (John C. Reilly)
Regie: Martin Scorsese Kamera: Michael Ballhaus Musik: Howard Shore Drehbuch: Kenneth Lonergan, Steven Zaillian, Jay Cocks Buch: Jay Cocks
Fazit:
Abgesehen von einem grandios spielenden Daniel Day-Lewis konnte ich mit dem Film nicht so recht was angfangen. Die Story lässt in meinen Augen doch sehr zu wünschen übrig. Dem Regisseur ist es zwar glaubhaft gelungen, die Entstehungsgeschichte der USA darzustellen, dennoch muss ich sagen, dass dabei wohl mal wieder maßlos übertrieben wurde. War es denn unbedingt notwendig solche Bilder krasser Gewalt in einem Film unterzubringen? Ich denke, darauf hätte man - zumindest in dieser Form - verzichten sollen. Das hätte "Gangs of New York" gut getan. Über weite Strecken war mir der Film einfach zu langatmig und vor allem in der zweiten Hälfte schaut es so aus, als ob der Regisseur nicht mehr so recht wusste, was er dem Zuschauer noch anbieten soll. Für mich ein eher mittelprächtiger Film, in dem auch Leonardo die Caprio und Cameron Diaz nicht ihre beste schauspielerische Leistung zeigen. Einziger Lichtblick war für mich, wie bereits oben angeführt, Daniel Day Lewis, dem es meisterlich gelingt die Rolle des William Cutting mit Leben zu erfüllen.