Mit dem "Rosaroten Panther" wollen Aljona Savchenko und Robin Szolkowy zum vierten Mal auf den EM-Thron stürmen. Mehr Sorge als die Konkurrenz aus Russland macht ihnen dabei aber die unbeheizte Halle in Bern.
"Nach einem Wasserschaden im Dach unserer Chemnitzer Trainingshalle über Weihnachten haben wir unfreiwillig schon einmal unter erschwerten Bedingungen geübt", erzählt Trainer Ingo Steuer vor Beginn der kontinentalen Meisterschaften. "Wir hoffen noch, dass die Wettkampfhalle warm gemacht wird", sagt Savchenko, "sonst ist die Gefahr sehr groß, sich zu verletzen".
Die einzigen ernsthaften Konkurrenten sind die russischen Titelverteidiger Yuko Kawaguchi/Alexander Smirnow, die nach langer Verletzungspause aber nicht so stark zu erwarten sind wie im Vorjahr. "Wir wollen gewinnen", lautet die klare Ansage von Steuer, der in diesem Winter mit den Doppel-Weltmeistern rundum zufrieden ist. Der Sieg beim Grand-Prix-Finale im Dezember machte die Sachsen zu den Favoriten der Saison, in der sie sich auch den WM-Titel zurückholen wollen. Szolkowy hat sich von seiner Grippe bei den deutschen Meisterschaften erholt und will trotz der Patzer bei den Einzelsprüngen wieder den schwierigen Dreifach-Salchow springen. "Wir müssen ins Risiko gehen, uns ständig verbessern", lautet Steuers Credo.
Mit den Folgen einer schweren Grippe kämpfen noch Maylin Hausch/Daniel Wende, die deshalb auf die nationalen Meisterschaften verzichten mussten. Platz neun wie im Vorjahr sollte aber mindestens wieder drin sein für die Wahl-Oberstdorfer. Die Neulinge Katharina Gierok/Florian Just (Krefeld/Essen) müssen internationale Erfahrung sammeln.
In die Top Ten laufen wollen die deutschen Einzelmeister Peter Liebers (Berlin) und Sarah Hecken (Mannheim), die ähnliche große Fortschritte gemacht haben. Beide nahmen Nachhilfe-Unterricht in Choreographie bei ausländischen Spitzentrainern und zeigen sich mit kompletteren Programmen. "Sarah und Peter sollten an die ersten Zehn heranlaufen", sagt Elke Treitz, Vizepräsidentin der Deutschen Eislauf-Union (DEU).
Liebers hat großes Potenzial - kämpft aber mit einer Knieverletzung, die ihn in der Vorbereitung kürzertreten ließ. "Das Knie ist noch nicht zu hundert Prozent ausgeheilt, aber unsere Ärzte haben zu einem Start geraten", betonte Treitz. Der deutsche Vize-Meister Denis Wieczorek (Erfurt) muss sich durch die wieder eingeführte Qualifikation am Montag ins EM-Hauptfeld kämpfen.
In die ungeliebte Vorausscheidung müssen auch die Eistänzer Nelli Ziganschina/Alexander Gazsi, die seit ihrem Umzug von Moskau nach Oberstdorf große Fortschritte unter Bundestrainer Martin Skotnicky gemacht haben. "Das sollten sie locker schaffen", so Treitz.